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Wicked Wickeder

© Urbane Künste Ruhr & Daniel Sadrowski

Mit ihrer Performance Wicked Wickeder lädt die Künstlerin Haha Wang in das Kellergeschoss des Künstlerhauses Dortmund ein, das einst Teil eines Bergbaustollens war. Die Bergleute von damals sind verschwunden, doch das Verhalten der Performer*innen in Wicked Wickeder weckt Assoziationen an die vergangenen Zeiten und ist zugleich eine Referenz auf das heutige Phänomen adrett in Szene gesetzter Food-Influencer, die auf Instagram vor Livepublikum extravagante Speisen zu sich nehmen: In Bondage-Geschirr von der Decke hängend sammeln sie Lebensmittel, essbare Skulpturen von den feuchten, dunklen Wänden wie einst Kohle und verspeisen sie unter den Blicken des Publikums und vor dem immer wachen Auge einer Kamera. 

In Haha Wangs Performance wird der Akt des Essens zu einer Interaktion zwischen dem Körper und der essbaren Skulptur, zu einer Darstellungsmethode, einem Arbeitsprozess, einer voyeuristischen Selbstausbeutung des Verdauungssystems. Zugleich schafft die Künstlerin einen Ort der Selbstheilung und des Vergnügens, die aus Völlerei und körperlicher Fesselung entstehen und durch die besondere Raumerfahrung im diffusen Licht des Kellers verstärkt werden.

Haha Wang lebte und arbeitete als Residentin des Programms Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr für ein Jahr im Makroscope in Mülheim an der Ruhr.

With her performance, artist Haha Wang invites us into the basement of the Künstlerhaus Dortmund, which was once part of a mining tunnel. The miners of have disappeared, but the behavior of the performers in Wicked Wickeder evokes associations of the past time while simultaneously being a reference to today's phenomenon of neatly staged food influencers who eat extravagant meals on Instagram in front of a live audience: Hanging from the ceiling in bondage gear, they collect food, edible sculptures from the damp, dark walls like coal once did, and eat them under the gaze of the audience and in front of the ever-watchful eye of a camera.

In Haha Wang's performance, the act of eating becomes an interaction between the body and the edible sculpture, a method of representation, a labor process, a voyeuristic self-exploitation of the digestive system. At the same time, the artist creates a place of self-healing and pleasure arising from gluttony and physical bondage, enhanced by the particular spatial experience in the diffuse light of the basement.

Haha Wang lived and worked as a resident of the program Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr for one year at Makroscope in Mülheim an der Ruhr.

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